Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Phase 2 und Phase 3

Indikationen

  • Zustand nach akutem Koronarsyndrom (STEMI)
  • Zustand nach Bypassoperation
  • Zustand nach anderen Operationen am Herzen und an den großen Gefäßen
  • Zustand nach Herz- oder Herz-Lungen-Transplantation
  • Chronische Belastungsherzinsuffizienz (NYHA-Stadium II, III)
  • Zustand nach akutem Koronarsyndrom (NSTEMI)
  • Zustand nach PCI
  • Stabile koronare Herzkrankheit
  • Pulmonale Hypertonie
  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) (Claudicatio intermittens)
  • Prävention bei motivierbaren Hochrisikopatienten (z.B. ab Risikostufe 8 bzw. hoch für 19- bis 39-Jährige nach dem "AHA RISK CALCULATOR" oder ab Risikostufe hoch bzw. ab 15% 5-Jahresrisiko für ein kardiales Ereignis für über 40-Jährige nach der "NEW ZEALAND RISK SCALE") (Beilage 5)
  • Zustand nach elektrophysiologischer Intervention
  • Zustand nach Implantation eines Herzschrittmachers oder eines Defibrillators
  • Hämodynamisch stabile Arrhythmie, Zustand nach anhaltender Kammertachykardie oder nach Herzstillstand

Kontraindikationen

  • Instabile Angina pectoris
  • Ruheherzinsuffizienz
  • Floride Endomyokarditis
  • Rezente Pulmonalarterienembolie/Phlebothrombose
  • Hämodynamisch instabile Arrhythmien
  • Höhergradige Obstruktionen des linksventrikulären Ausflusstraktes (Aortenstenose, HOCM)
  • Rehabilitanden, die aufgrund körperlicher oder psychischer/geistiger Beeinträchtigung („handicap“) nicht ausreichend belastbar und/oder nicht mobilisierbar und/oder pflegebedürftig sind und daher die Einrichtungen der ambulanten Rehabilitation nicht aktiv nützen können
  • Fehlende Therapiemotivation
  • Akute oder dekompensierte Krankheitszustände (z. B. Leberinsuffizienz, floride Infektionskrankheiten, unbehandelte hormonelle Entgleisungen)
  • Laufende Chemo- bzw. Strahlentherapie (oder andere belastende und zeitintensive Therapieformen)
  • Massive Inkontinenz
  • Manifeste Drogen- und Alkoholabhängigkeit
  • Nicht ausreichende diagnostische Abklärung
  • In relevantem Ausmaß herabgesetztes Kommunikationsvermögen, sodass ärztliche Anordnungen nicht zweifelsfrei verstanden, Auskünfte zur persönlichen Befindlichkeit nicht eindeutig gegeben werden können und Schulungen/psychotherapeutische Gespräche nur sehr erschwert oder gar nicht durchführbar sind
  • Dialysepatienten (enge Zusammenarbeit zwischen Rehabilitand, KV-Träger, Vertragseinrichtung und Dialysestation)
  • Malignome
  • MRSA-Träger: Rehabilitationsantritt nur nach 3 negativen Abstrichen
  • Gravidität

Therapieinhalte

Der Schwerpunkt des Rehabilitationsprogramms hat in der Wiederherstellung und Verbesserung von Aktivität und Teilhabe zu liegen.

Physio- und Trainingstherapie

  • Individuell angepasstes trainingsherzfrequenzgesteuertes Ausdauertraining (Fahrradergometer- oder Laufbandtraining)
  • Individuell angepasstes Krafttraining
  • Intensität und Umfang im Sinne einer Angepasstheit und einer genauen Dosierung des Trainings entsprechend den Kriterien der Trainingslehre unter besonderer Beachtung der Pathophysiologie der Grundkrankheit und des individuellen Risikoprofils
  • Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL)
  • Flexibilität
  • Koordination

Psychologie

  • In offener oder geschlossener Gruppe (bei Notwendigkeit auch Einzelsitzungen)
  • Motivation für Anwendung im täglichen Leben
  • Krankheitsbewältigung
  • Stressmanagement
  • Psychologisches Assessment
    • Erfassung der Lebensqualität
    • Erfassung einer besonderen psychosozialen Problemlage
  • Bei Bedarf vertiefte Exploration, psychologische Diagnostik, Einleitung einer therapeutischen Intervention, Zuweisung an den niedergelassenen Bereich, Dokumentation im ärztlichen) Entlassungsbericht bzw. eigener psychologischer Entlassungsbericht
  • Raucherberatung (1x obligat für Raucher)
  • Fakultativ zusätzlich: Tabakentwöhnung

Ernährungsschulung

  • Verhaltensmodifizierender Ansatz
  • Erarbeitung der praktischen Anwendung unter Berücksichtigung der konkreten individuellen berufs- und arbeitsplatzbedingten Erfordernisse
  • Verhaltensmodifizierender Ansatz

Entspannungstraining/Atemübungen

  • Autogenes Training
  • Entspannungsübung nach Jacobsen
  • Grundsätzliche Information, Einführung

Indikationsspezifische theoretische Schulung (auch für Angehörige)

  • Herzkrankheit, insbesondere die Koronare Herzkrankheit
  • Herzmedikamente
  • Untersuchungsmethoden
  • Kardiovaskuläre Risikofaktoren und deren Bekämpfung
  • Ernährung, Übergewicht, Blutfette
  • Rauchen
  • Bluthochdruck
  • Stress, Stressmanagement
  • Bewegungsmangel, Bewegung, medizinisches Training
  • Krankheitsbewältigung, Umgang mit der Krankheit, Leben mit der Krankheit
  • Was tun, wenn …? Richtiges Handeln im Ernstfall, Reanimation
  • Raucherentwöhnung: In Seminar- bzw. Gruppentherapieform
  • Kardiologische Untersuchungsmethoden

Beratung durch den Sozialarbeiter / Casemanager

Angehörigenberatung