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Stoffwechsel und Verdauungsapparat

Phase 2 und Phase 3

Indikationen (Klassifikation nach ICD-10)

Diabetes mellitus

  • Typ I bzw. Typ IIa (ohne Adipositas) E10-11 und IIb (mit Adipositas) mit/ohne Komplikationen (Phase II und III)
  • als Folge anderer Ursachen (z.B. Pankreas- E12-14 Erkrankungen, Medikamente, etc.) (Phase II und III)

Metabolisches Syndrom

  • (Def. nach IDF 2005) (Phase II und III) E88.9

Adipositas

  • (BMI 30 bis 39) mit zumindest einem zusätzlichen Risikofaktor oder Morbide Adipositas (BMI 40 oder darüber) (Phase II und III)
  • Grad I, II und III (BMI ≥ 30,0) mit/ohne metabolischem/s Syndrom mit/ ohne Diabetes mellitus IIb (ausschließlich Phase III nach Absolvierung eines stationären Heilverfahrens der Phase II in derselben Indikation in der SKA-RZ Alland, Aflenz oder Bad Aussee vor maximal 3 Monaten mit Erreichen der Zielkriterien Körpergewicht minus 5% bzw. BMI minus 5%)
  • Bei der sogenannten Direktzuweisung aus der SKA-RZ Alland, Aflenz und Bad Aussee zur Phase III ist der BMI zu Beginn des stationären Aufenthaltes heranzuziehen.

Kontraindikationen

  • Akute oder dekompensierte Krankheitszustände mit schweren Funktionseinschränkungen diverser Organsysteme (z. B. Herz-, Nieren- und Leberinsuffizienz, instabile Angina pectoris, haemodynamisch instabile Arrhythmien, rezente Pulmonalarterienembolie/ Phlebothrombose,
  • Akute Infektionskrankheiten
  • Nicht kompensierte Inkontinenz ohne Fähigkeit zur Selbstversorgung
  • Hochgradige mentale Defizite mit Desorientiertheit, Verwirrtheit, fehlender Motivation und schneller Erschöpfung
  • Marasmus
  • Rehabilitanden, die auf Grund körperlicher oder psychischer/mentaler Behinderung nicht ausreichend belastbar und/oder nicht mobilisierbar und/oder pflegebedürftig sind, und daher die Einrichtungen der Rehabilitation nicht aktiv nützen können
  • Fehlende Lernfähigkeit
  • Hochgradige mentale Defizite mit Desorientiertheit und Verwirrtheit
  • Akute Selbst- oder Fremdgefährdung

Therapieinhalte

Allgemeine u. indikationsspezifische Bewegungstherapie

  • Heil- bzw. Krankengymnastik
  • Sensomotorik - Training
  • Gefäßtraining
  • Individuell angepasstes medizinisches Krafttraining nach den Regeln der medizinischen Trainingslehre
  • Individuell angepasstes pulskontrolliertes medizinisches Ausdauertraining nach den Regeln der medizinischen Trainingslehre: Fahrrad- und Laufbandergometer
  • Nordic Walking
  • Kletterwand – Training

Allgemeine und Indikationsspezifische Schulung

  • Krankheitsinformation:
    • Ursachen, Diagnostik, Verlauf, Komplikationen, Folgeschäden, Notfallmanagement, Diabetes und Vererbung, Diabetes und Schwangerschaft
    • Förderung von Problembewusstsein zu Diabetes, Adipositas, Fettstoffwechselstörungen, Metabolischem Syndrom, Hypertonie, Vorgehen in speziellen Situationen, z. B. Urlaub, Kfz-Lenken, interkurrente Erkrankungen
    • Therapieformen: medikamentöse Therapie, (Arten der) Insulintherapie, Anwendung, Wirkungsweise, Nebenwirkungen, Kontrollen, Stoffwechselselbstkontrolle, Werteinterpretation, Selbstmanagement
    • Geräteschulung (BZ-Selbstmessung, Insulinspritztechnik, etc.)
    • Hautpflege, medizinische Fußpflege, Wundversorgung
    • Bewegung, Bewegungsmangel, medizinisches Training Gesundheitsförderung
  • Lebensstilmodifikation/Risikofaktoren: Ernährung/ Ernährungssünden, Bewegung, Adipositas, Hypertonie, Umgang mit Risikofaktoren (z. B. Nikotin, Alkohol)
  • Präventive Maßnahmen
    • Raucherberatung, Tabakentwöhnung für entwöhnungswillige Raucher
    • Stress, Stressmanagement

Ernährungsberatung

  • Zeitgemäße Ernährung / Ernährungspyramide
  • Energiebedarf/Energiegehalt: Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß
  • Ernährung bei nicht insulinbehandeltem Diabetes
  • Ernährung bei insulinbehandeltem Diabetes
  • Ernährung bei Adipositas
  • Ernährung bei Fettstoffwechselstörungen
  • Ernährung bei renaler Insuffizienz
  • Ernährung bei Bluthochdruck
  • Ernährung bei Hyperurikämie
  • Hilfestellung für die Rehabilitanden bei der Zusammenstellung bzw. Bestimmung/Abschätzung der Zusammensetzung der Mahlzeiten (Kalorien- und BE-Berechnung, Fett- und Eiweißanteil, etc.)
    • Lebensstilmodifikation
  • Schauküche:
    • praktische Umsetzung des theoretisch erworbenen Wissens
    • Demonstration
    • Angehörigenschulung

Psychologie

  • Klinisch-psychologische Beratung
  • Gesundheitspsychologische Beratung
  • Krankheitsbewältigung, Umgang mit der Krankheit, Leben mit der Krankheit
  • Zusammenhang Körper/Psyche/Soziale Situation
    • Auswirkungen persönlicher Denkmuster/Überzeugung auf den Umgang mit der eigenen Gesundheit/Krankheit
    • Anregungen zur Selbstbeobachtung und Selbstfürsorge
    • Betonung der Eigenverantwortlichkeit
    • Sucht/Suchtverhalten/Soziale Einflüsse
    • Entspannungsverfahren, Stressbewältigungstechniken
    • Adipositasberatung
    • Raucherberatung, Tabakentwöhnung für entwöhnungswillige Raucher